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                                     Pegasus-Onlinezeitschrift VIII/1 (2008), 30
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Michael P. Schmude

Übergangslektüre(n)  –  Die Apostelgeschichte des Lukas(1)

 

A. Fragestellung

Die Frage stellt sich stets aufs Neue, welche Textsorten geeignete Übergangslektüre(n) im Anschluss an den griechischen Sprachlehrgang und vor Beginn der eigentlichen Lektürephase zu bieten vermögen, und die Kolleginnen und Kollegen wissen um das allgemein bekannte Problem beim Übergang von Lehrbuch zu Lektüre, um den sog. 'Lektüreschock': die Schülerinnen und Schüler haben durchweg brav und tapfer die Grammatikpensen ihres Lehrbuchs durchgearbeitet, müssten eigentlich über die sprachlichen Gesetzmäßigkeiten verfügen. Es kommt der erste (geschlossene) literarische Originaltext – und bleibt für (zu) viele Schüler ein Buch mit (zu) vielen Siegeln …

Man hat dem zu begegnen versucht durch den möglichst frühen Einsatz von möglichst eng am Original anliegenden Lehrbuchtexten, was aber wiederum für die Spracherlernung Schwierigkeiten aufgeworfen hat: Kein originaler Text ist von seinem Autor zu Lehrbuchzwecken verfasst worden, also auch nicht zu einer möglichst aus dem (begrenzten) Text(abschnitt) heraus ableitbaren Einführung bestimmter grammatischer Erscheinungen wie Satzkonstruktionen, Modusgebrauch oder Deklinationsformen. Und so finden sich für das neu einzuführende sprachliche Phänomen im Lektionstext meist zu wenige aussagekräftige Beispiele, und man ist doch wieder entweder auf künstliche Übungen oder gleich auf entsprechend ausgerichtete und zugeschnittene Gebrauchstexte verwiesen.

Welche literarischen Gattungen sind nun geeignet, einen 'weicheren' Übergang von notwendigen Kunsttexten in der Spracherlernungsphase und darauf folgend angestrebter Originallektüre zu ermöglichen? Geeignet ggfs. auch schon als Interims-Lektüre an bestimmten Stellen der Lehrbuchphase und darum sinnvollerweise einem Lehrgang wie beispielsweise dem KANTHAROS bereits als Anhang beigegeben – zumal ein Lesebuch wie im Fach Latein der materialreiche PEGASUS von Friedrich Maier im Griechischen noch aussteht?

 

B. Lektürebeispiele und -reihe

Denkbar wäre eine Auswahl aus:
1) Anekdoten, kleinen, für sich eingrenzbaren Geschichten, wie etwa Kleobis und Biton (Herodot, Historien 1,31, 2-5); Solons Gesetzgebung (Aristoteles, Staat der Athener 5,1-2; 6,1; 7,1; 11,1) oder die Fahrt zum Mond (Lukian, Verae historiae 1,9–12); die 1. Lysias-Rede; Episoden aus der Bibliothek Apollodors um Herakles u.a. oder auch Partien aus Longos’ Daphnis und Chloe.

 

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2) Fabeln: „Schlau wie ein Esel oder dumm wie ein Fuchs? Wie bitte? Nein, Fuchs und Esel dürfen niemals ihre Rollen tauschen: Die tierischen „Helden“ der antiken Fabel bleiben sich immer gleich und scheinen unverwüstlich. In der späteren Literatur, bis in die Gegenwart hinein, wurden sie immer wieder gerne aufgegriffen: Die einfachen Charaktere, die formale Schlichtheit und die klaren moralischen Lehren der Fabel reizen zur Nachahmung, zum Widerspruch, zur Travestie - und sie machen die Fabel zur idealen Anfangslektüre in der Schule“ (aus den RAAbits II/C1, Autoren 2). Daneben ist reizvoll, auch einmal eine ganz untypische Fabel, in welcher die Tiere eben nicht Träger feststehender Eigenschaften sind, sondern ihr Handeln sich aus unterschiedlichen Lebensräumen ergibt: Aesops Adler und Fuchs, die Auftaktfabel der Hausrathschen Sammlung; eine Auswahl weiterer aesopischer Fabeln (33 III; 49; 60 II; 71; 177 Hausrath; 177; 179 Halm) im Textanhang des Kantharos S. 159.

3) 'Kleinere', einführende philosophische Themen: Solon und Kroisos zum 'glücklichsten' Menschen (Herodot, Historien 1,29-33); Sokrates über sein Nichtwissen und seinen Dienst an der Stadt (Chairephon und das Orakel von Delphi).(2)

Nun sind Fabel und Anekdote als ‚kleine Gattungen’ schon im Lateinischen für eine Interims- und/oder Übergangslektüre unstrittig. Neben weiteren von den Kolleginnen und Kollegen eingesetzten oder denkbaren Partien sind im Besonderen auch sinnvolle und mögliche Zeitansätze zu diskutieren, denn es  liegt auf der Hand, dass das Interesse der Schülerinnen und Schüler hieran nach einer Weile dann auch seine Grenzen erreicht. Und so bietet dieser (keineswegs einheitliche) Punkt der Lektüre Anlass und Gelegenheit, zu einem ersten geschlossen fortschreitenden Textcorpus hinzuführen, der

4) Apostelgeschichte des Lukas: Diese berührt mit ihrem Inhalt, ihren zumindest in Umrissen bekannten Gestalten und Geschichten die eigene Lebenswelt der Schüler durchaus und nicht zuletzt auch im Kontrast mit heute fremdartigen Gepflogenheiten und Lebensverhältnissen(3) und kommt ihnen zugleich durch ihre sprachlich eher schlichte (dabei nahe am Attischen und alle Phänomene bietende) Gestalt der Koiné noch ein Stück weit entgegen.

 

C. Zur Einführung

Die Apostelgeschichte wird von Lukas selbst (Apg 1,1) als zweites Buch seines Geschichtswerks bezeichnet. Das Evangelium schließt mit der Himmelfahrt Jesu in Bethanien; die Apostelgeschichte beginnt mit dem gleichen Ereignis – freilich auf dem Ölberg (Apg 1,12) in der Nähe von Jerusalem. Sie dürfte um 90 n. Chr., etwa zehn Jahre nach dem Evangelium, abgefasst sein; der Entstehungsort lässt sich für beide Schriften nicht bestimmen.

 

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1) Der (uns ansonsten gleichfalls unbekannte) Heidenchrist Lukas(4) adressiert das zusammenhängende Gesamtwerk an einen nicht genauer fassbaren Theophilus, eine zu ihrer Zeit möglicherweise hochgestellte Persönlichkeit, welchem der Autor die neue Lehre nahe bringen und über dessen Einfluss ihre Verbreitung weiter befördern möchte. Er schreibt ein quellenkritisch recherchiertes und geordnetes, (ursprünglich) selbstständige Einzeltraditionen und –nachrichten in einen Zusammenhang stellendes und ausrichtendes, damit nahe an seine und seines Lesers Theophilus erlebte Gegenwart heranreichendes, literarisch abgeschlossenes Werk aus theologischer Lehrabsicht für außenstehende, aber nicht ohne Kenntnis interessierte Nichtchristen. Dieses gibt sich als geschichtliche Darstellung – man hat sogar an eine Verteidigungsschrift des (Juristen) Lukas für Paulus’ Prozess in Rom gedacht; es ist mit seinen Formelementen hellenistischer Geschichtsschreibung literarisch am ehesten der antiken historischen Monographie zu vergleichen, trägt aber erkennbare Züge der Heldenlegende im Stile etwa des Alexanderromans(5). Das Geschichtsbild des Lukas folgt dabei einem dreiteiligen Heilsplan Gottes:

In dieser ‚Choreographie’ des Heiligen Geistes behandelt das Lukas-Evangelium Wirken und Schicksal (Leiden(6), Auferstehung und Himmelfahrt) Jesu sowie die Apostelgeschichte deren Bezeugung durch die Jünger. Johannes der Täufer verheißt Rettung Israels durch Sündenvergebung, Jesus ruft im Evangelium (insbes.) die Sünder, die Apostel alle Völker zur Umkehr und verkünden den Glaubenden die Generalamnestie ihrer Sünden: die Wiedererrichtung der „Hütte Davids“ wird somit Grundlage der Heidenmission (Apg 15,16 f.). Der Grobaufriss unterteilt die Apostelgeschichte in die Zeit der Urgemeinde und Mission Antiochias (c. 1-14) sowie das Wirken des freien (c. 15-21) und des gefangenen (c. 21-28) Paulus; eine Gliederung der Apostelgeschichte gibt indes Jesus bereits 1,8 mit dem Auftrag an die Apostel, Zeugen zu sein a) in Jerusalem (Apg 1-5 Gemeindebildung), b) in ganz Judäa und Samaria (Apg 6-12 Mission ebda.) und c) bis zum Ende der Erde (Apg 13-28)(7). Das Buch endet mit dem ‚Triumph’ des Paulus (Apg 28, 30f.) in Rom – sein Martyrium war bereits Apg 20,22-25 angekündigt worden: die Apostelgeschichte findet ihr Ziel mit dem ungehinderten Wirken des gefangenen Paulus in der Welthauptstadt(8), das Programm (Apg 1,8) richtet das Geschehen „bis ans Ende der Erde“.

 

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2) Aufriss: c.  1-12     Die Zeit der Urkirche
                               (Zentrum: Petrus und Jerusalem)
                 u.a.        1-2           Himmelfahrt; Pfingstereignis (2,14-36:
                                               Predigt des Petrus); Anfänge der
                                               Urgemeinde
                               3-5           Worte und Taten der Apostel in Jerusalem
                               6-7           Predigt und Martyrium (Steinigung) des
                                               Stephanus; Verfolgung der Gemeinde
                                               (Saulus)
                              8-12          Beginn der Heidenmission als Folge der
                                               Christenverfolgung in Jerusalem: Samaria
                                               und Antiochien (Philippus 8,4 ff.;
                                               Damaskus-Erlebnis des Saulus 9,3 ff.;
                                               Petrus und Cornelius 10; Gründung der
                                               Gemeinde in Antiochien durch versprengte
                                               Jerusalemer Christen und Barnabas 11,19-
26)

                c. 13-28     Die Weltmission des Paulus (13,9: Saulus → Paulus)
                                  (Zentrum: Paulus, die Völkerwelt und Rom)
                      u.a. 13-14         Erste Missionsreise (Antiochien und
                                               Kleinasien; Steinigung des Paulus in Lystra
                                               14,19)
                               15            Apostelkonzil: Anerkennung gesetzesfreier
                                               Heidenmission (Zerwürfnis mit Barnabas
                                               15,39; ← Silas)
                              16-18        Zweite Missionsreise (Kleinasien,
                                               Griechenland = Übergang 16,11 nach
                                               Europa. 16, 19 ff.: Verhaftung in Philippi;
                                               17,22-31: Areopagrede des Paulus)
                              19-21        Dritte Missionsreise (Kleinasien,
                                               Griechenland; 19,23 ff.: Aufruhr der
                                               Silberschmiede in Ephesus)
                              21-28        Über Jerusalem und Caesarea nach Rom;
                                               Gefangenschaft – 21,27 ff.: Festnahme in
                                               Jerusalem; 22,1-21: Begründung seines
                                               Auftrags vor den Juden; 23,11: Auftrag
                                               zum Martyrium in Rom (27,24); 24:
                                               Prozess in Jerusalem vor Hananias und dem
                                               römischen Statthalter Felix; 25,10-12: in
                                               Caesarea bei Festus Antrag auf Appellation
                                               vor dem Kaiser in Rom; 27–28, 15
                                               Seereise
3) Literarische Eigenart(en): Lukas arbeitet mit modellhaft gestalteten und wiederkehrenden Szenen: a) Apg 2 Pfingsten: Wunder – erklärende Missionsrede – Reaktion der Adressaten; b) Apg 10 Bekehrung eines Nicht-Juden, hier: des römischen Hauptmanns Cornelius – durch Petrus!(9); c) Missionsreisen (Apg 13 f.): in der fremden Stadt besucht Paulus zuerst die Synagoge und verkündet den Juden aus dem Alten Testament Jesus als den Christus – dagegen erfolgt nach einer gewissen Zeit Widerspruch der Juden, zugleich Zustrom heidnischer Hörer – Paulus wendet sich von den Juden ab und den Heiden zu; d) Apg 4,1-23 hat eine mirakulösere ‚Parallelfassung’ in Apg 5,17-42 (Rezension B, s.u.). Die Damaskusgeschichte Apg 9,3-19 wird noch zweimal (Apg 22,5-16; 26,12-19) wiederholt – mit Variationen entsprechend der beabsichtigten (apologetischen) Botschaft(10).

 

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In der Quellenfrage(11) bieten historisch wohl zuverlässige Berichte eine jerusalemisch-cäsareensische Quelle für Apg 3,1-5, 16; 8,5-40; 9,31-11, 18; 12,1-23 (der Evangelist Philippus?) sowie eine antiochenisch-jerusalemische Quelle für Apg 6,1-8,4; 11,19-30; 12,25-15,35 (Silas?), die sogen. „Rezension A“ (Harnack). Im ersten Teil seines „Geschichtswerks“ (Apg 1-12) verwendet Lukas etwa ein Dutzend selbständiger Geschichten (aus Antiochia?), die er aber nicht einfach sozusagen parataktisch miteinander verknüpft, sondern durch umfassende ‚Summarien’ (s.u.) ins Grundsätzliche erhebt. Die Partie Apg 16-28 enthält zwar die „Wir-Berichte“, welche Augenzeugenschaft vermitteln wollen, den ‚roten Faden’ insbes. für Apg 13-21 dürften Aufzeichnungen eines oder mehrerer Begleiter des Paulus, möglicherweise zusammengefasst zu einem ‚Itinerar’, vorgegeben haben(12), Quellencharakter besitzen die Reiserouten gleichwohl nicht.

Kompositorische Verknüpfungen, z.B. die Einfügung weniger Bemerkungen über Saulus in das Stephanus-Martyrium (Apg 8,1.3) zur Vorbereitung der Damaskus-Episode (Apg 9,1-30) – darin spannungserzeugende (9,9) wie retardierende (9,13 f.) Momente – sollen ebenfalls einen ‚historischen Zusammenhang’ stiften, mit dem Apostelkonzil des c. 15 als Dreh- und Angelpunkt zweier Perioden: derjenigen der Urgemeinde des Petrus und Jakobus (historisch einmalig und damit abgeschlossen in Himmelfahrt Christi, Apostelkreis, Mosegesetz und Gütergemeinschaft), welche diejenige der Heidenmission des Paulus (weltoffen und gesetzesfrei) vorbereitet und hier legitimiert, beide in der Kontinuität der Herrschaft des Heiligen Geistes und des Wirkens des Paulus. Neben dem Apostelkonzil leisten Verzahnungen auch die eigentliche Begründung der Heidenmission durch die Hellenistenführer Stephanus (Apg 6,5.8 in Jerusalem) und Philippus (Apg 8,5 f. /40 in Samaria), ihre erste Übernahme durch Petrus (Apg 10,34 f.) sowie die Gemeinde in Antiochia als Ausgangspunkt für Paulus(13).

Die Einlage von Reden an Stellen ohne unmittelbaren situativen Bezug oder Notwendigkeit, aber zur Deutung des Geschehens im Ganzen wie die Areopagrede, Stephanus (Apg 7,2-53) oder Paulus in Milet (s.u. ,Testament’) entspricht bester historiographischer Tradition (← Thukydides). Sie stammen also vom Autor selbst und folgen festen Typen:

 

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Das missionarische Anliegen der dem Petrus (Apg 2. 3. 5. 10) oder Paulus (Apg 13) in den Mund gelegten Predigten indes ist bei antiken Historikern nicht zu finden; es entspricht der Absicht ihres Verfassers, literarisch für den neuen Glauben zu werben. So wird in der Areopagrede durch absichtsvolle Parallelen das Mittel der ‚indirekten Aussage’ angewandt, um den Werdegang des Paulus in eine Linie mit dem Schicksal des Sokrates zu setzen; Paulus wie sein ‚Vorgesetzter’ Petrus sind keine individuellen Figuren, sondern entsprechen dem Idealbild des theios aner (des Heiligen)(14). Die Gefangenschaft des Paulus in Jerusalem und Caesarea gibt Gelegenheit zu drei Apologien des Christentums: vor der Volksmenge in Jerusalem (Apg 22,1-21), vor dem Hohepriester Hananias und dem römischen Statthalter Felix (Apg 24,10-21) sowie vor dessen Nachfolger Festus und König Agrippa (Apg 26,1-23). Die Verstocktheit(15) des Volkes Israel gegenüber Moses und den Propheten (← Stephanus) wiederholt sich gegenüber dem Messias Jesus und seinen Aposteln(16), wenngleich man sich mit der strenggläubigen jüdischen Richtung der Pharisäer in der Auferstehungshoffnung trifft(17). Zwischen den örtlichen römischen Behörden und der christlichen Gemeinde wiederum besteht Einvernehmen – römische Beamte werden als korrekt handelnde gezeigt(18), sprechen Paulus und damit auch die Christen von den Vorwürfen der jüdischen Priester und Ältesten frei(19); die Einheit unter dem Imperium Romanum dient der weltweiten Verbreitung der Heilsbotschaft, und bis zur Parusie (Apg 1,11; 3, 20f.) muss mit diesem ein Auskommen gefunden werden (Apg 28,31)(20). Auch heidnische Kultur, insbes. griechische Philosophie(21) und Dichtung(22) finden durchaus Aufnahme. Buße und Bekehrung (Apg 3,19) sowie Vertrauen auf den Herrn(23) sind Voraussetzung für Taufe und Sündenvergebung (Apg 2,38), um von Christus, welcher den Heiligen Geist ausgießt (Apg 2,33)(24) und Herr über das Leben ist (Apg 3,15; 5,31), im Jüngsten Gericht (Apg 10,42; 17,31) als Glaubender (Apg 15,11) dessen im AT angekündigte(25) Auferstehung zu erlangen.

Die heilsgeschichtlichen Zusammenfassungen, verallgemeinernde Sammelberichte zu paradigmatischen Einzelereignissen, „Summarien“(26) zeichnen ein idealisiertes Bild der frühen Urgemeinde (‚Goldenes Zeitalter – Motiv’), so etwa der Eigentumsverzicht des Barnabas (Apg 4,36 f.) zugunsten der „Schar der Glaubenden“ als Ausdruck des Jerusalemer ‚Liebeskommunismus’ (Apg 4,32-35). Volksversammlungen, Gerichtsszenen, Wirtschaftskämpfe und Handwerk, Tempeldienst und Philosophenschule, aber auch Vertreter aller sozialer Schichten sollen der Darstellung realistische, lebensnahe Züge verleihen: im Ganzen vermittelt die Apostelgeschichte das Bild, welches man sich am Ende des 1. Jh. von der Zeit der Apostel machte.(27)

Eine verlässliche Historie des Urchristentums, offenbar kein Bedürfnis der jungen Gemeinde, ist mithin aus der Apostelgeschichte nicht zu gewinnen, sie bleibt in ihrer literarischen Eigenart wie in ihrer Geschichtsversion ohne Nachahmung. Der Darstellung der paulinischen Mission in drei Missionsreisen – einzig Apg 27/28 schildern eine tatsächliche Seereise(28) (mit Schiffbruch bei Malta(29) Apg 27,41-28,2) – widersprechen die Paulus-Briefe,

 

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welche der Verfasser der Apostelgeschichte auch sonst nicht benutzt: der Theologe Paulus aus den Briefen (Gesetzeslehre) und der Missionar der Apostelgeschichte erweisen sich als zwei Personen.(30) Andererseits erhält die Apostelgeschichte im Verlauf der Kanonbildung des NT den Charakter einer (späteren) Klammer zwischen Evangelien und Briefen.(31)

Zusammen mit dem Lukas-Evangelium legitimiert die Apostelgeschichte die junge Gemeinde mittels ihrer apostolischen Tradition und Sukzession als Vertreterin Gottes auf Erden; das lukanische Doppelwerk gibt so „der Kirche in Form einer Historie ihrer Vergangenheit den Mythos ihrer Autorität“(32).

 

D. Leitfragen – Leitaspekte einer Lektüre der Apostelgeschichte (mit Vorschlägen aus der arbeitsteiligen Sichtung und gemeinsamen Diskussion im Arbeitskreis)

Folgende Fragen und Aspekte können den Bedürfnissen der Lerngruppe und den zeitlichen Vorgaben entsprechend zu einer je ‚individuell’ strukturierten Lektüresequenz ausgewählt und kombiniert werden:

Apg   6 : Trennung Hebräer – Hellenisten
Apg  10, 34 ff.: Petrus zu den Heidenchristen (s.u.)
Apg  15 : Apostelkonzil – ta ethne (die Völker) (12) – Beschluss mit Brief und Minimalforderung als Kompromiss (23-29)
Was interessiert (möglicherweise) die Schülerinnen und Schüler?
Integration von ‚Fremden’ – Wie wichtig sind uns unsere eigenen Traditionen? Wie gehen wir damit um, wenn Andere etwas für „unverzichtbar“ halten (z.B. Kopftuch)? – Wie hältst Du es mit der Religion?

Apg 2,44-47 Eigentumsverzicht; Apg 6,1-6 Fürsorgepflicht; Apg 15,6-22 Konzil

a) Einbettung und Funktion für den Kontext – b) verschiedene Typen – [optional] c) ihre Theologie.
Pfingstpredigt des Petrus – Areopagrede (Missionspredigt) des Paulus – Paulus vor den Juden in Jerusalem (Apg 22,1-21, Apologie)

Damaskuserlebnis Apg 9,1-9: vom Saulus zum Paulus;
Apg 10,34-48: Petrus’ Annahme (auch) der Heidenmission

Philippus – Barnabas – Silas. Lydia (Apg 16,13 ff.); hochgestellte Frauen unter der Zuhörerschaft des Paulus (Apg 17, 4. 12): Drusilla – Frau des römischen Statthalters Felix (Apg 24,24), Berenike – Schwester des Königs Herodes Agrippa II. (Apg 25,23 / 26,30); Prophetinnen – Töchter des Hellenisten Philippus (Apg 21,9)

 

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Übergang nach Europa (Apg 16,11 f.) → Griechenland, Malta → Rom (Apg 28)

Apg 10 Bekehrung des Centurio Cornelius; Apg 18,1-17 in Korinth hält sich der Statthalter Gallio aus den innerjüdischen Streitigkeiten heraus.
Apg 22,25-30 Gefangennahme und Prozess des Paulus: Bürgerrechtsfrage; Apg 25,11 f.: Appellation an den Kaiser → Überstellung nach Rom

 

Apg 3,1-10: Petrus und der Gelähmte; Apg 9, 36ff.: Auferweckung der Tabitha – relativ ausführlich narrativ und ‚spektakulär’, darum exemplarisch
Apg 12,6-10: Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis in Jerusalem durch den Engel des Herrn; Apg 16,25 ff. des Paulus und Silas in Philippi durch ein Erdbeben
Apg 9,10-16 Vision des Hananias (zu Paulus); Apg 10,9-16 des Petrus (zu Cornelius)

 

E. Vorschläge für eine Lektüre-Reihe

Apg   1,1-14       Himmelfahrt Christi
             15-26     Ansprache des Petrus an die Jünger (Tod des Judas) und
                           Erneuerung des Zwölferkreises durch Zuwahl des Matthias.
Apg   2,1-14        Pfingstwunder
            14-36      Pfingstpredigt des Petrus an die Juden von Jerusalem
                           (Auferstehung u. Erhöhung Jesu, Ausschüttung des Heiligen
                           Geistes – als Erfüllung der at-lichen Joel- und David-
                           Prophetie)
             37-47     Wirkung auf die Juden: erste christliche Gemeinde in
                           Jerusalem
Apg   6,8-15        Auftreten und Wirken des Stephanus (7,2-53: Predigt des
                           Stephanus wider das Judentum zur Väter- und Prophetenzeit
                           des AT – ohne Bezug zur aktuellen Situation, der Anklage vor
                           dem Hohen Rat, dem Synhedrion)
          7,54-60     Stephanus erster Märtyrer: Steinigung (mit Billigung des
                           Saulus)
          8,1-3         Erste Christenverfolgung durch Saulus in Jerusalem.
Apg   9,1-30        Damaskuserlebnis: von Saulus zu Paulus; Beitritt zum
                           Apostelkreis.

 

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Apg 10,34-47      Bekehrung des ersten Heiden – des römischen Centurio (10,1)
                           Cornelius – durch Petrus: Erkenntnis der gottgewollten
                           Heidenmission auch bei Petrus und gegenüber den
                           anwesenden Judenchristen
        11,1-4a       Verteidigung des Petrus vor den Judenchristen in Jerusalem
Apg 11-18           Bekenntnis zur Heidenmission
Apg 15,6-33        Apostelkonzil in Jerusalem: ‚Absegnung’ der gesetzesfreien
                           Heidenmission
Apg 17,22-31      Areopagrede: christlicher Glaube und griechische Philosophie.
Apg 22,1-21        Verteidigungsrede des Paulus vor den Juden in Jerusalem und
                           Begründung seines Auftrages zur Heidenmission
Apg 25,7-12        Antrag des Paulus auf Appellation vor dem Kaiser in Rom
Apg 27,39-28,6   Schiffbruch vor Malta, Rettung und ‚Schlangenwunder’ –
Ankunft im Abendland

 

F. Literaturverzeichnis

Elliger, W. / Fink, G. /Heil, G. / Meyer, Th.: KANTHAROS: Griech. Unterrichtswerk, Stuttgart 1982
Maier, F.: PEGASUS: Das latein. Lesebuch der Mittelstufe, Bamberg 2002
Duscha, S: Phaedrus, Fabeln, in: RAAbits – Impulse u. Materialien Latein, II: Übergangsphase/C: Lektüren 1–Autoren 2, Stuttgart 2007
Nestle, E. / Aland, K.: Novum Testamentum Graece, Stuttgart 251975
Lukas: Evangelium und Apostelgeschichte, griech. Text (Aland) mit Übersetzung [Lk: H. Rengstorf, Apg: G. Stählin], München 1977
Wilckens, U.: Das NT (Übers. u. Komm.), Hamburg 1970
Harnack, A.: Die Apostelgeschichte, in: Beiträge zur Einl. in das NT III (1908); Norden, Ed.: Die antike Kunstprosa v. 6. Jh. v. Chr. bis in d. Zeit d. Renaissance, Bd 2, Leipzig/Berlin 21918
Schmid, W. / Stählin, O.: Die Geschichte der Griechischen Literatur, Teil 2: Bd 2, München 61924
Dibelius, M.: Aufsätze zur Apg, in: Forschungen z. Religion u. Lit. des AT und NT 60 (1951)
Conzelmann, H.: Die Mitte der Zeit. Studien zur Theologie des Lukas, in: Beiträge z. histor. Theologie 17 (1954)
Haenchen, E.: s.v. <Apostelgeschichte>, in: Die Religion in Geschichte u. Gegenwart, Bd 1, Tübingen 31957
Löwith, K.: Weltgeschichte und Heilsgeschehen - die theolog. Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie, Stuttgart 41961, 168-174
Vielhauer, Ph.: Geschichte der urchristlichen Literatur, Berlin/New York 1975
Conzelmann, H. / Lindemann, A.: Arbeitsbuch zum NT, Tübingen 21976
Dihle, A.: Die griechische und lateinische Literatur der Kaiserzeit – von Augustus bis Iustinian, München 1989
Scholl, N.: Lukas und seine Aposteögeschichteg – die Verbreitung des Glaubens, Darmstadt 2007.

 

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G. Glossar

Damaskuserlebnis: dem Saulus, welcher im Zuge der ersten systematischen Christenverfolgung diese über Jerusalem hinaus bis nach Syrien verfolgt, erscheint Christus, wirft ihn nieder und blendet ihn. Saulus erkennt seinen Herrn und erhält Anweisungen zur Taufe in Damaskus als künftiger Herold Jesu (Apg 9, 3ff.).

Gesetz: Bezeichnung für die im Pentateuch, den 5 Büchern Mose, gesammelten, auf die Gottesoffenbarung am Sinai begründeten Weisungen, allgemeiner auch für die Mosebücher als Ganzes.

Hebräer: ursprgl. die Vorfahren Israels in Ägypten bis zum Auszug (Exod 5, 3), aber auch die Völkerschaften, die sich unter Saul gegen die Philister stellen (1 Sam 14, 21), später archaisierender Ehrenname für die Israeliten, welche die väterliche Lebensweise gegenüber dem Hellenismus bewahren; in Apg 6, 1 die in Palästina geborenen und ansässigen, aramäisch sprechenden Juden, im Unterschied zu den

Hellenisten: aus der Diaspora nach Jerusalem zurückgekehrten, griechisch sprechenden Juden mit eigener Synagoge (Apg 9, 29), die auch innerhalb der christlichen Urgemeinde eine Gruppe bilden (ihre Führer sind Stephanus und Philippus, Apg 6, 5).

Heidenchristen: im Unterschied zu den Judenchristen, welche sich den Weisungen des (Mose-)Gesetzes weiterhin verpflichtet sehen, stellen sich die Heidenchristen in die Linie der Gesetzeskritik Jesu und sehen das Gesetz für neu bekehrte Heiden nicht als verbindlich an. Nach Paulus (Röm 10, 4) ist Christus das Ende des Gesetzes als Heilsweg, an dessen Stelle Glaube und Freiheit treten (Gal 5, 1).

Heilsgeschichte: Heilshandeln Gottes an seinem Volk innerhalb der Weltgeschichte, im Judentum der Bund Jahwes bis zur Landnahme der Väter und Kultstiftung (um 1200 v. Chr.), im NT das Christusgeschehen bis zum Kommen des Menschensohns (Löwith).

‚Hütte Davids’: gemeint ist der jüdische Tempel in Jerusalem.

Itinerar: Aufzeichnungen der Paulusreisen mit Notizen über Reisestationen (Landschaften, Städte), Gastfreunde, Dauer oder Erfolge der Mission.

Jerusalemer ‚Liebeskommunismus’: nicht ganz unumstrittene (Haenchen 505) Charakterisierung des Zusammenlebens der frühen Urgemeinde mit Verzicht auf Eigentum, Gütergemeinschaft und  Verpflichtung zu wechselseitiger Fürsorge.

Kerygma: Predigt / Verkündigung der heilsschaffenden Botschaft von Jesus Christus.

 

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Parusie: Wiederkunft Christi als Richter am Ende der Weltzeit (Mt 24; Lk 12, 35-48).

Pharisäer: jüdische Religionspartei seit dem 2. Jh. v. Chr., welche die strengen Reinheitsgesetze des AT auch im Alltag praktizierte, geführt von der Gruppe der Schriftgelehrten (‚mündliche Tora’ als Auslegung des Gesetzes für die Gegenwart mit Berufung auf Mose); auch in der Urgemeinde vertreten (Apg 15, 5), mit Messiaserwartung, Hoffnung auf Auferstehung der Toten (Apg 23, 6-9; 24, 14f.) und auf Bestehen im Jüngsten Gericht durch Gesetzestreue und gute Werke.

Rezension: in der Textkritik das Bemühen, durch Abgleich unterschiedlicher überlieferter Lesarten wieder eine möglichst nahe an die Originalversion heranreichende Fassung eines antiken Textes zu erstellen.

Schriftbeweis: Erklärung von Gegenwärtigem aus seiner Ankündigung im AT.

Urchristentum: die neue Bewegung in ihren ersten beiden Generationen zwischen 30 und 100, noch unter dem zumindest indirekten Einfluss der Gründerfiguren und im Entstehungszeitraum der wichtigsten Schriften des NT. Der noch ganz im jüdischen Kult verankerten Urgemeinde unter der Leitung des Petrus und der Zwölf in Jerusalem (Apg 2-6) steht bald eine Gruppe von Griechisch sprechenden, gesetzeskritischen Diasporajuden gegenüber. Angehörige dieser ‚Hellenisten’ (Apg 6, 1, s.o.), Opfer der ersten Christenverfolgung unter Saulus nach dem Stephanus-Martyrium (Apg 8, 1ff.), missionieren sodann in Judäa und Samaria (Philippus) und bis nach Antiochia in Syrien (Apg 11, 19ff.), wo es zu einer gemischt juden- und heidenchristlichen Gemeinde und damit einem zweiten, hellenistischen Zentrum kommt. Dieses wird, endgültig abgesegnet im Jerusalemer Apostelkonzil d. J. 48, zum Ausgangspunkt der Heidenmission des Paulus und Barnabas.

 

OStR Dr. Michael P. Schmude
Görres-Gymnasium Koblenz
Schillerstraße 7
56154  Boppard-Buchholz
Email:  m.p.schmude@web.de

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(1)Der Aufsatz beruht auf dem Arbeitskreis „Griechische Übergangslektüre(n)“ des DAV-Bundeskongresses vom 25.-29. März 2008 in Göttingen (dazu auch im Kongressbegleitheft S. 81). Der Text ist um einige Binnenpartien sowie den wissenschaftlichen Apparat (Belegstellen, Anmerkungen, Literatur) erweitert; die Ergebnisse von Diskussion und Gruppenarbeit sind aufgenommen.

(2) Platon, Apologie 20e 6 – 23c 1; je nach 'Kurslage' kann die Partie 21e 3 – 22e 5 auch von Schülerseite aus einer Übersetzung oder als kurze Inhaltsparaphrase gegeben werden.

(3) Gesellschaftsaufbau, Gedankenfreiheit, Einstehen für die eigenen Erkenntnisse und Überzeugungen, um nur wenige zu nennen. Die Behandlung der Apostelgeschichte mit den Schülerinnen und Schülern steht unter historischen und literarischen Gesichtspunkten; theologische Gedankengänge der folgenden Einführung C. richten sich allein an die Lehrperson.

 

                                     Pegasus-Onlinezeitschrift VIII/1 (2008), 41
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(4) Diskussion bei O. Stählin 1180-83. Er spricht etwa in Apg 16, 9f./16; 20, 13-15; 21, 1-18; 27f. als zeitweiliger Begleiter des Paulus in der ersten Person (Norden 483), kaum quellentauglich; der in Phlm 24 erwähnte Lukas kommt als Verfasser ebenso wenig in Frage wie der „Arzt Lukas“ (noch bei Norden 482) aus Kol. 4, 14 und 2 Tim 4, 11, mit welchem der Lyoner Bischof Irenäus Ende des 2. Jh. die kirchliche Tradition begründet hatte (Haenchen 504).

(5) Res gestae …; der seit dem Ende des 2. Jh. bezeugte Titel πράξεις ἀποστόλων (Norden 481) stammt nicht vom Verfasser.

(6) Gottgewollt (← AT) Apg 4,28; 13, 27; 17, 3; 26, 22f.

(7) Weltmission des Paulus: Apg 13f. „Vorspiel“ - Paulus und Barnabas, Apg 15 theologische und „kirchenrechtliche“ Basis für die Heidenmission, Apg 16-28 Paulusreisen.

(8) Haenchen 502.

(9) Auf dem Apostelkonzil erklärt sich Petrus selbst zum ersten Heidenmissionar (Apg 15, 7-11), die Befreiung der Nichtjuden vom Mosegesetz wird von Jakobus unter Auflagen (Apg 15, 20/29; 21, 25) bestätigt, das junge Christentum emanzipiert sich erstmals als eigene Religion neben dem Judentum (Wilckens 447).

(10) Haenchen 502; Ereignisse des c. 10 werden in c. 11, 1-17 berichtet, teils wörtlich wieder aufgenommen (Apg 10, 9-16 = 11, 5-10).

(11) Norden 482-85; O. Stählin 1179-83; Wilckens 391; Vielhauer 385-93; Conzelmann/Lindemann 271-73; Rengstorf/Stählin 265f.; Dihle 224; zur Textüberlieferung Haenchen 501, Vielhauer 381f.

(12) Dibelius 64; Haenchen 504; Vielhauer 71, 388.

(13) Wilckens 392.

(14) Haenchen 503; Wilckens 456f.; Scholl 101; „auch wir sind Menschen“ Apg 10, 26 (Petrus); Apg 14, 15 (Paulus u. Barnabas).

(15) Gottgewollt Apg 28, 26-28.

(16) Sie führt in der Folge zur Hinwendung zu den Heiden (Apg 13, 46; 18, 6; 19, 9; 28, 25-28).

(17) Apg 23, 6-9; 24, 15; 26, 5-8.

(18) Apg 16, 37-39; 18, 14-16; 22, 25-29; 23, 23-30; 24, 22f.; 25, 4f./18-21.

(19) Apg 24, 24-26; 25, 25; 26, 30-32; 28, 18.

(20) Dihle 223; auch die Katastrophe des J. 70, die Zerstörung des Tempels durch die Römer unter Titus, ist selbstverschuldete Folge der Unfähigkeit des Volkes Israel, die mit Jesus einsetzende Friedenszeit zu erkennen (Lk 19, 41-44).

(21) Etwa Apg 7, 48-50; 17, 25 das stoische Ideal in der Bedürfnislosigkeit Gottes.

(22) Apg 26, 14 = Eur. Bacch. 795; Apg. 17, 28 = Arat Phain. 5.

(23) Apg 10, 43; 11, 17; 16, 31; 20, 21; 26, 18.

(24) Vom Heiligen Geist erfüllt Apg 2, 2-4; 4, 31; 10, 10-16/44-46; 11, 5; 13, 9; 19, 6 – oder noch nicht Apg 8, 16.

(25) Apg 1, 3; 2, 31; 13, 35.

(26) Apg 2, 42-47; 4, 32-35; 5, 12-16.

(27) Haenchen 505.

(28) Möglicherweise aber doch auch nach einer außerchristlichen literarischen Vorlage: Norden 483; Dibelius 64; Vielhauer 392; Conzelmann/Lindemann 273.

(29) Hierzu H.C.R. Vella: Quintinus (1536) and St. Paul’s shipwreck in Malta, in: Melita historica 8 (1980) 61-64.

(30) O. Stählin 1181; Vielhauer 391f.; Conzelmann/Lindemann 275f.

(31) Wilckens 391, anders Vielhauer.

(32) Wilckens 392f.; Vielhauer 406.